Die historischen Bauten entlang der Bahnhofstrasse prägen den Ort. Der freistehende Gebäudekörper mit Mehrfachnutzung reiht sich an den Grünraum um die Villa Zurlinden, tritt in Dialog mit der Parkanlage und schafft eine grosszügige Vorzone an diesem dicht belebten Ort.
Bei der Organisation des Gebäudes wurde auf eine übersichtliche Trennung der Bereiche für den Kirchenbetrieb, des Restaurations- betriebes und der Wohnungen geachtet. Das neue Kirchengebäude der Minoritätsgemeinde empfängt seine Besucher über ein zweigeschossiges Foyer, welches das Bistro im Erdgeschoss und den Saal im 1. Obergeschoss fliessend miteinander verbindet. Die Offenheit im Erdgeschoss bietet den baulichen Rahmen für einen sich flexibel wandelnden Ort – lebendig und offen. Im Herzen des Gebäudes liegt der grosse Saal. Dieser wird von Osten und Westen natürlich belichtet. Die Perforation dient als Einsichtsschutz, ohne den Ausblick in den Grünraum zu verhindern. Büro-/ Sitzungs- und Multifunktionsräume liegen auf den oberen Geschossen und profitieren von der Weitsicht entlang der Achse Bahnhofstrasse. Die 15 Wohneinheiten erstrecken sich über die ganze Tiefe des Gebäudekörpers auf den obersten vier Geschossen und profitieren von differenzierten Weitsichten. Die Wohnungseingänge sind über eine Laube erschlossen und bilden zugleich einen attraktiven Aussenraum, welcher den Austausch unter den Bewohner:innen fördert und die Anonymität mindert.
Eine Qualität, die nicht verloren gehen darf, ist die sehr hohe Präsenz der umliegenden geschützten Bauten im Stadtbild. Deshalb dienen die bestehenden Bauten als Reminiszenz für die Entwicklung des neuen, urbanen Kirchengebäudes, sowohl in seiner Setzung als auch in seiner Gestalt. Die Adaption und Weiterentwicklung der bestehenden Stilelemente führen zu einer zeitgenössischen Lösung. Gestalterische Prinzipien werden bewusst aufgegriffen, um dem neuen Baukörper in Holzbauweise und einem Kleid aus Lehmbausteine in den sensiblen Kontext einzugliedern und zu verorten.